Ein Erfahrungsbericht von unserem Guide Dominik Winkler.
Vorbereitung auf das Hechtangeln im Frühjahr
Wie für jeden Angler sind die Wintermonate dazu da, um alles wieder aufzufüllen, zu reparieren oder instand zu halten. Mein Fokus lag diesmal auf neuen Ködern und Kleinteilen. Doch nicht nur das – auch die eine oder andere Rolle, Rute und einiges fürs Boot fanden ihren Weg in meine Sammlung. Manchmal frage ich mich selbst, ob das wirklich nötig ist, aber besser haben und nicht brauchen, als umgekehrt!
Planung und Strategie
Da ich nun schon das dritte Jahr an diesem Gewässer angle, waren meine Erwartungen etwas höher. Die Vorbereitung war intensiver und durchdachter als zuvor. Besonders im Frühjahr gibt es viele Bereiche zu beangeln, anders als später im Sommer, wenn Gräser und Bewuchs das Angeln erschweren. Ich versuchte gezielt, die besten Methoden und Köder aus dem letzten Jahr zu optimieren, um noch einfacher zum Fisch zu kommen. Einen ausführlichen Artikel zu den besten Hechtködern findest du hier.
Saisonstart im kalten April
In meiner Region in Schweden dürfen die Gewässer normalerweise erst Anfang Mai befischt werden, doch dieses Jahr konnte ich bereits Anfang April loslegen. Voller Erwartung ging es aufs Wasser. Mit großen Ködern (30-50 cm) und sehr langsamer Präsentation schleppte ich bei eisigen Bedingungen. Ein Teil des Sees war sogar noch mit Eis bedeckt. Bei einer Wassertemperatur von gerade einmal 2,2°C und wenig Aktivität auf dem Echolot zog ich meine Bahnen mit etwa 2 km/h.
Erste Erfolge trotz niedriger Temperaturen
Nach sechs Stunden ohne jede Regung kam langsam Ernüchterung auf. Ich erkannte, dass ich mir bei diesen Temperaturen die Erfolge erst erarbeiten musste. Doch Geduld und Beharrlichkeit zahlten sich schließlich aus: Ein schöner, dunkler 88 cm langer Hecht biss an und gab mir die Bestätigung, dass Hechtangeln im Frühjahr mit der richtigen Strategie durchaus erfolgreich sein kann.
Optimierung der Angeltaktik
In den folgenden Tagen war ich sporadisch immer mal wieder am Wasser – mal zwei Stunden, mal sechs Stunden, je nachdem wie es neben der Arbeit passte. Zunächst blieben größere Erfolge aus. Doch als die Wassertemperatur langsam auf etwa 5°C anstieg, stieg auch meine Erfolgsquote deutlich. Große Schwärme von Köderfischen lockten die Hechte hervor, und die Beißlaune nahm spürbar zu.
Ich änderte meine Methode: Statt ziellos über den See zu fahren, konzentrierte ich mich gezielt auf Bereiche, in denen ich Schwärme von Köderfischen entdeckt hatte. Diese Stellen beangelte ich konstant mit unterschiedlichen Ködern, um die besten Methoden und Farben für das nächste Jahr zu ermitteln. Dadurch verbesserten sich meine Fangerfolge erheblich.
Einfluss von Wind, Sonne und Wasserstand
Natürlich darf man beim Hechtangeln im Frühjahr äußere Einflüsse nicht unterschätzen. Wind, Sonne, Wolken und Wasserstand spielen eine entscheidende Rolle. Bei starkem Wind bevorzugte ich Buchten, in die der Wind die Wellen drückte. Wichtig war es dabei, den Köder aufgrund der niedrigen Wassertemperatur sehr langsam zu präsentieren.
Fazit zum Hechtangeln im Frühjahr
Mein Fazit ist klar: Durch die gezielte Vorbereitung, Anpassung der Methoden und bewusste Standortwahl konnte ich meine Ausbeute deutlich verbessern. Motivation und Zuversicht für das Angeln sind stark gestiegen. Ich habe gelernt, flexibel zu bleiben, das Wasser aufmerksam zu beobachten und stets auf die äußeren Bedingungen zu achten.
Hechtangeln im Frühjahr ist nicht nur eine spannende Herausforderung, sondern bringt auch besondere Erfolge, wenn man die richtige Strategie verfolgt.