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Angeln in Lappland: Hechte, Wildnis und der ultimative Adrenalinkick

Ein Erfahrungsbericht von unserem Guide Sven Halletz:

Wer in Lappland angeln geht, betritt eine andere Welt. Hier, weit oberhalb des Polarkreises, erwartet dich ein Abenteuer, das du so schnell nicht vergessen wirst. In den klaren, kalten Gewässern Nordschwedens lauern unzählige Hechte . Ihre Aggressivität ist legendär, ihre Kampfkraft spektakulär. Wer als Hecht in Schwedisch Lappland überleben will, mutiert zum gnadenlosen Kannibalen. 

Wer sich diesen Raubfischen stellt, braucht Mut, Ausdauer und das richtige Equipment. Willkommen beim Hechtangeln in Lappland!

Angelparadies Lappland – Hechthölle  Lappland

Die lappländischen Wetlands westlich des schwedischen Naturreservats Sjaunja sind eine wilde, nahezu unberührte Landschaft. Hier findest du Sümpfe, Flüsse, Seen und runde Bergkuppen, die teilweise bis in den Juli hinein mit Schnee bedeckt sind. Auf den ersten Blick ein paradiesischer Anblick… 

Doch dieser Anblick täuscht! Normalerweise dauert der Winter hier bis in den Mai, manchmal sogar noch länger. Und er kehrt mit den ersten Schneefällen mitunter schon im September wieder zurück. Ein für uns Mitteleuropäer brutales Klima. Erstaunlicherweise aber gibt es in den meistens kalten und lange Zeit zugefrorenen Gewässern dieser subarktischen Welt einen immens hohen Bestand an Hechten. Diese Räuber sind in einigen Gewässern so zahlreich, dass ein einzelner Angler unter günstigen Bedingungen über 100 Hechte am Tag fangen kann. In Deutschland wäre das nahezu undenkbar.

 

Hecht frisst Hecht – Kannibalismus im hohen Norden

Hechte in Lappland sind gezwungen, extrem opportunistisch zu jagen. Das Wasser ist kristallklar, die Sichtverhältnisse exzellent – für Räuber und Beute gleichermaßen. Der Jagderfolg ist nicht garantiert, die Konkurrenz unter den Hechten groß. Daraus entsteht ein permanenter Überlebenskampf, in dem nur die Stärksten bestehen.

Die zentrale Frage lautet: Wie ernähren sich so viele Hechte in diesen kargen Gewässern? Weißfischarten wie Rotaugen, Brassen oder Alande sind nur vereinzelt vertreten. Stattdessen setzt sich der Speiseplan der Hechte hier anders zusammen: Barsche, Forellen, Äschen und vor allem: kleinere Hechte.

Ein Phänomen, das in Lappland besonders auffällt: Kannibalismus. Es ist keine Seltenheit, dass große Hechte ihre kleineren Artgenossen jagen. Während in Mitteleuropa solche Attacken meist auf die Laichzeit beschränkt sind, sind sie im hohen Norden ein ganzjähriges Ereignis.

Meine Erfahrungen zeigen, dass selbst Hechte über einem Meter Länge sich nicht scheuen, ihre schwächeren Artgenossen anzugreifen. Nicht selten werden kleinere Hechte im Drill von größeren attackiert. Wer einen gefangenen Hecht zurücksetzen will, sollte wachsam sein – das Grauen aus der Tiefe lauert bereits.

Zusammengefasst also: Im Hohen Norden haben die Hechte weniger Futter, mehr Konkurrenz und schwierigere Jagdbedingungen als bei uns! Es ist nicht einfach für einen großen Hecht, unter solchen Bedingungen sein tägliches Auskommen zu finden. 

Erfolgsdruck macht brutal.

Mit anderen Worten: Obwohl der Hecht von der Natur als extrem effektiver Räuber geschaffen wurde, sind die Hechte in Lappland im wahrsten Sinne des Wortes in einen täglichen Überlebenskampf verwickelt. Wer als Hecht hier nicht ausreichend Beute macht oder durch Verletzungen gehandicapt ist, verhungert schlicht und ergreifend!

Angeltechnik & Ausrüstung für Lappland

Um in Lappland erfolgreich zu sein, brauchst du robustes Material und reichlich Ersatzköder. Besonders Softbaits in großen Mengen sind Pflicht. Den Köder Verbrauch misst man nicht bei Stückzahlen, sondern nach Kilos.

Für uns Raubfischangler ist diese brutale Mentalität ein echter Luxus: Fehlbisse (fast) Fehlanzeige! Alles, was fressbar aussieht, wird gnadenlos verfolgt, angegriffen und weggehämmert! Und wenn der Angriff nicht gleich beim ersten Zustoßen gelingt, wird nachgefasst und erneut attackiert – manchmal auch noch ein viertes, fünftes oder gar sechstes Mal. Der Drill ist explosiv, voller Sprünge und Gewalt. Eine echte Herausforderung für jeden Raubfischangler.

Tipps für deine Ausrüstung:

  • Rute: mittelhart bis hart, 2,40 m bis 2,70 m
  • Rolle: 4000er Größe mit starker Bremse
  • Schnur: Geflochten, mindestens 0,20 mm
  • Vorfach: Titan, Stahl, starkes Fluocarbon

Reisetipps: So bereitest du deinen Angelurlaub in Lappland vor

Wer Lappland angeln möchte, sollte gut vorbereitet sein. Hier einige praktische Tipps:

  • Beste Reisezeit: Mitte Juni bis Mitte September
  • Kleidung: Auch im Sommer warme Kleidung mitnehmen
  • Mücken: Variiert stark – gute Mittel vor Ort kaufen (z.B. Mygga, Dschungelolja)
  • Angelkarten: Oft in Supermärkten erhältlich
  • Boote: Oft Mangelware – am besten ein Angelkajak benutzen.Ein Angelkajak bietet den Vorteil, auch abgelegene Gewässer erreichen zu können. Diese sind oft besonders fischreich und wenig befischt.
  •  Informationen zu Touren und Kajakverleih findest du auf https://guided-fishing-tour.com/adventures/kajakangeln-lappland

Hier kannst du auch eine Voranfrage zu unseren Touren 2026 stellen.

Weitere Infos auch unter: +491725394386

Fazit: Lappland – das wilde Herz des Hechtangelns

Angeln in Lappland ist nichts für Zartbesaitete. Es ist wild, intensiv und unvergleichlich. Die Hechte hier oben sind keine lässigen Mitfresser, sondern erbarmungslose Jäger. Ihre Mentalität ist rau, ihre Angriffe kompromisslos. Doch genau das macht den Reiz aus.

Der permanente Erfolgsdruck, der aus dem harten Überlebenskampf resultiert, macht Lapplands Hechte brutal – brutal zu sich und brutal auch zu allen anderen Kreaturen, mit denen sie ihren Lebensraum teilen. Nirgendwo sonst habe ich Hechte erlebt, die mehr auf „Krawall“ gebürstet waren als in Lappland. Salopp gesagt: Ein Hecht in Lappland „schießt“ erst – und fragt danach, ob das, worauf er „geschossen“ hat, überhaupt fressbar war…

Wer auf Raubfische steht und den Norden liebt, für den ist Lappland das perfekte Ziel. Es ist ein Ort, an dem du noch echtes Abenteuer erlebst – Auge in Auge mit dem Biest.

 

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